Basilius Besler
»Hortus Eystettensis«
Ausgangspunkt für die Entstehung dieses großartigen barocken Pflanzenbuchs war der Garten der Fürstbischöfe von Eichstätt, der eine besondere Beachtung und Erweiterung während der Herrschaft des Bischofs Joh. Conrad von Gemmingen (ca. 1561 - 1612) erfuhr. Der Anteil des Nürnberger Apothekers Basilius Besler an der Publikation des gewaltigen Werkes ist wohl am besten durch den Begriff "Impresario" umschrieben. Er war verantwortlich für den Text, die Illustration, den Druck und die Vermarktung. Das Werk gilt nicht aufgrund seines wissenschaftlichen Gehalts, sondern wegen seiner 367 Kupfertafeln als Opus Magnum der Buchkunst des Barocks. Auf diesen Tafeln sind 1084 Pflanzen abgebildet, die über 660 verschiedene Spezies darstellen. Sein Werk zählt zu den großen Kostbarkeiten der botanischen Literatur.
Durch Monogramme auf einigen Tafeln sind die beteiligten Kupferstecher bekannt (W. Kilian, J. Leypold, ua. aus Augsburg). Bei den Kompositionen ist der Einfluß der niederländischen Blumenmalerei unverkennbar. Die Vorzeichnungen könnten, nach heutiger Forschung, von Sebastian Schedel (1570-1628, Urenkel des Verfassers der "Weltchronik" Hartmann Schedel) gezeichnet sein.
Im Jahr 1640 (Auflage mit Rückentext) und im 18. Jh. (die zum hundertjährigen Jubiläum geplante Auflage erschien jedoch erst 1740) gab es weitere Auflagen.Birgit Strehler M. A.