Emanuel Sweerts genannt Sweertius
»Hortus Eystettensis«

Emanuel Sweerts (1552 Zevenbergen - 1612 Amsterdam) Florilegium wurde zuerst von dem aus Antwerpen nach Frankfurt gezogenen Antoni Kempener (sein Vater druckte das Florilegium von Joh. Theod. de Bry - dem Großvater von Maria Sybilla Merian) gedruckt. Aufgrund des großen Erfolges 1620 und 1647 noch einmal von der berühmten Verlegerfamilie Janssonius in Amsterdam verlegt.
Bei diesem Florilegium handelt es sich nicht mehr um ein Musterbuch für Maler und Dekorateure, sondern um einen illustrierten Samen- und Pflanzenkatalog, worauf auch der viersprachige Text (Latein, Holländisch, Deutsch, Französisch) und die "kurtze Unterrichtung, wie man sich in Pflantzung allerhandt Blumen verhalten soll", hindeuten.
Angepriesen werden darin vor allem "bulbosae vel tuberosae radices", also Zwiebeln von Tulpen und Narzissen, wie sie damals neben anderen exotischen Gewächsen die Gärten füllten und daraus die schlichten einheimischen Blumen und Arzneipflanzen verdrängten.
Diese Vorliebe für die großblumigen, prallen Formen der Zwiebelgewächse, die schließlich in dem Spekulationsfieber der Tulpomanie gipfelte, ist sehr bezeichnend für den Geschmackswandel, der sich nun auf allen Gebieten Geltung verschaffte und zum Barock führte.
Werkverzeichnis Nissen BBI 1920 / 21Birgit Strehler M.A.
